24
Nov.
2015

Event – Jazzfestival Viersen 2015

Eigentlich wollte ich ja schon immer mal zum Jazzfestival, eigentlich. Wirklich geklappt hat es nie.
Dieses Jahr wollte ich zwar hin, aber die Termine schnitten sich genau mit meiner Klausurphase, „Ich bleibe da lieber erst mal Zuhause.“ Dachte ich…
bis ich eine E-Mail vom StadtSpiegel in meinem Postfach fand, ob ich nicht doch Lust hätte das Jazzfestival für Sie zu fotografieren. Ich habe aber erst mal abgeleht, ist ja Klausurphase und von Morgens bis Nachmittags wollte ich lernen.
Wirklich losgelassen hat mich der Gedanke aber nicht, also schaute ich mir das Programm an und stellte voller Freude fest dass, das Festival erst um 17:30 anfängt und es auch nicht soo lange geht. Prima! Am nächsten Tag fragte ich also noch einmal beim Stadt Spiegel nach, ob das Angebot noch stehe. Das Angebot stand noch und so machte ich mich dann am Freitagabend auf zum Jazzfestival. Der Empfang war freundlich, ich bekam ohne Probleme meinen Presseausweis.

Mein erster Weg führte mich auf die Tribüne, von hier oben kann man erstmal das Festival auf sich wirken lassen und erhält einen guten Überblick über das Geschehen.
Als die WDR Big Band und David Krakauer anfingen zu spielen begab ich mich nach unten und fotografierte die ersten drei Lieder. Das Licht war sehr gut und die Musik gefliel mir auch.
Was ich sehr interessant fand war, das die Künstler immer etwas zu der Geschichte hinter den Liedern erzählten. Durch diese Geschichten hat man schon von Anfang an ein Bild im Kopf und die Lieder wirken deutlich lebendiger.
Nach den drei Lieder entschied ich mich, mir mal den Rest des Festivals anzuschauen, dabei traf auf viele alte Bekannte und war sehr überrascht wen man denn so alles trifft.

Weiter ging es auf der Hauptbühne mir Meret Becker, ihre Musik ist sehr ruhig und gefühlvoll. Sie erzählte zwischen den Liedern auch kleine Geschichten mit ihrer herlich lustiegen „Berliner Schnauze“.
Mir gefiel ihre Musik sehr gut, nur leider einer vielzahl von Zuschauern nicht, diese verließen dann plötzlich den Raum. Dieser Umstand änderte aber nichts an Merets guter Stimmung und am Ende war es ein sehr gefühlvolles Konzert mit einer Atmosphäre die ich so noch nie erlebt habe und so schnell nicht vergessen werde. Es war so ruhig, das sich jeder Klick der Kamera wie ein Kanonenschuss anfühlte.
Mit dieser unfassbaren Stimmung ging es nach dem Konzert nach Hause und an die Bilder.

Am nächsten Tag ging es dann weiter zum zweiten Teil des Jazzfestivals, besonders war ich auf Nigel Kennedy gespannt, aber erst mal war Nils Wülker mit seiner Band dran.
Nach Nils Wülker ging ich wieder los um ein paar Impressionen einzufangen. Die Bühnen 2 und 3 waren heute zum Glück nicht so voll wie am Vortag und so konnte Ich auch hier schöne Momente einfangen ohne die Besucher zustören.
Am liebsten hätte ich mir an beiden Tagen zwei Bühnen gleichzeitig anhören können, weil die Künstler einfach so beeindruckend waren.
Nach Nils Wülker kam erst mal eine Umbaupause und dann lange nichts mehr. Warum? Weil Nigel einfach mal um die 25 Minuten auf sich warten ließ.
Er stellte in aller Seelenruhe seine Band vor und scherzte auch nach herzenzlust rum, einer der Zuschauer, welcher hinter mir stand sagte nur: „Was für ein Schwätzer“, wenige Minuten später verließ er auch wutentbrand den Raum mit den Worten: „So etwas könne man sich ja nicht anhören“.
Nigel Kennedy zu fotografieren hat aber nicht wirklich Spaß gemacht, es waren plötzlich einfach zu viele Menschen mit Kameras unterwegs welche sich und ihre Arbeit einfach zu ernst nahmen. So bekam ich von einem Fotografen mit seiner Pentax einen bösen Rempler ohne eine spätere Entschuldigung ab und krachte dabei in einen anderen Fotografen, wodraufhin unsere Kameras zusammen schlugen. Ein Fotograf mit Crewpass lief mir auch mal wieder ungeniert vor die Kamera und klaute mir meine Position/Bild. Diese und viele weitere Situationen hinterließen einen faden Beigeschmack. In meinen Augen ist es eine Selbstverständlichkeit auf die anderen Rücksicht zu nehmen, denn nur so wird auch auf einen Rücksicht genommen.

Für mich war es dennoch ingesamt ein sehr schönes und beeindruckendes Festival mit sehr vielen Facetten und ich werde sehr gerne wieder kommen.
Wer das Festival also besuchen kann, der sollte es tun. Meiner Freundin und mir hat es sehr gut gefallen.

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